Der Winter ist zurückgekommen – auch wenn der Frühling ab und an schon nahe schien, die ersten Vogelstimmen zu hören waren, und all unsere Sinne sich geöffnet haben in Vorfreude auf das Kommende. Trotz des stärker werdenden Lichts entzieht sich das Neue noch, lässt sich nicht greifen, geschweige denn festlegen. Das Warten wird uns lang und nährt die Sehnsucht.
An die 40 Tage sind es, die auch die christliche Fastenzeit währt (von Aschermittwoch bis Palmsonntag), in der Viele – seien sie nun religiös orientiert oder nicht – auf gewisse Nahrungsmittel verzichten und sich bewusster ernähren als normalerweise. Vielleicht nehmen sie auch Abstand von Kinobesuchen, täglichen Fernsehabenden, oder anderen Vergnügungen.
Und der Sinn des Ganzen? Fasten oder ein Verzicht anderer Art kann zu größerer Bewusstheit, zu achtsamerem Umgang mit dem Gewohnten und meist als selbstverständlich Hingenommenen führen und der Vorbereitung auf einen Neubeginn dienen. In der Urkirche war diese Zeit auch eine Vorbereitungszeit für Menschen, die in der Osternachtsfeier getauft werden sollten. Sie wurden eingeführt in das Mysterium von Tod und Auferstehung. In der evangelischen Kirche geht es vor allem um das Aufbrechen eigener Gewohnheiten, um dem Heiligen Geist Raum zu geben.