Die Ernte ist eingebracht. Mutter Natur hat ihr Füllhorn geöffnet, um unsere Speicher zu füllen und uns mit ihrer Schönheit zu beschenken. Die Farbenpracht des „Altweibersommers“ (der übrigens nichts mit alten Damen zu tun hat, sondern sich von den um diese Zeit häufig sichtbaren Spinnfäden junger Baldachinspinnen herleitet; weiben = althochdeutsch weben) mit seinen milden Tagen erfreut Herz und Sinne. Die Menschen genießen die letzten Sonnenstrahlen im Freien, umschwärmen in Weinanbaugebieten die „Sturmhütten“, besuchen „Oktoberfeste“, oder feiern – so sie sich in Frauenkreisen bewegen – um diese Zeit „Mabon“.
Mit dem 23.9. hat der Herbst nun auch „offiziell“ begonnen – es war der Zeitpunkt der Tag- und Nachtgleiche, einer der beiden Punkte im Jahr, an denen Tag und Nacht gleich lang sind, Licht und Dunkelheit einen Gleichstand erreichen. Unaufhaltsam kommt einmal mehr der Abschied von der warmen Hälfte des Jahres und Dunkelheit und Kälte beginnen, wieder die Oberhand zu gewinnen. Das Leben in der Außenwelt macht einem verstärkten Innenleben Platz – die Häuser mit ihrer behaglichen (Heizungs- oder Ofen)Wärme werden wieder zum Mittelpunkt des Daseins, verbunden mit einer stärkeren Beschäftigung mit uns selbst und unserer eigenen inneren Welt.