Montag, 23. April 2012

STIER – ZEIT DER SINNLICHKEIT Die Qualität der Sternzeichen im Jahreslauf

  
Alles blüht und sprießt und die Natur entfaltet sich in ihrer ganzen Schönheit und Fülle. Düfte umwehen unsere Nasen, öffnen unsere Sinne, tragen bei zu Wohlgefühl und Freude. Die Sonne entfaltet von neuem ihre Kraft. Wir kleiden uns wieder in leichtere, buntere Gewänder, zeigen mehr Haut, wollen unsere wiedererwachte Sinnlichkeit leben.

Die Felder sind bestellt, die Beete in den Gärten bepflanzt, den Rest erledigt zu einem guten Teil die Natur. Die „schöne Maienzeit“ steht vor der Tür, die guten Dinge des Lebens dürfen genossen, der Frühling gefeiert werden – sei es im Gastgarten eines Heurigen, beim Tanz um den Maibaum oder einem die Fruchtbarkeit herbeirufenden Beltane-Fest, bei einer der zahlreichen Hochzeiten, zu Muttertag, Christi Himmelfahrt, oder Pfingsten ...

Wie es dieser Zeit entspricht, schätzen auch die von 21.4.-20.5. geborenen Stier-Menschen  Zufriedenheit und Vergnügen über alles. Sie sind die Genießer des Tierkreises und alles, was ihre – vor allem sinnlichen – Bedürfnisse zu stillen vermag, ist für sie von großer Wichtigkeit.

Da es sich beim Stier um ein Erdzeichen handelt, sind auch die angestrebten Genüsse irdischer Natur – seien es nun Essen und Trinken, Sinnlichkeit und Sexualität, schöne Kleider, Möbel, Häuser, Autos, … - und er verwendet in der Regel viel Energie darauf, sich seine Genüsse zu verschaffen.

Jedoch: „ohne Göd ka Musi“, wie wir als Bewohner dieses Planeten wissen, und daher ist neben dem Genuss auch Geld ein großes Thema des Zeichens Stier. Der Stier will in der materiellen Fülle leben und so erwirbt er mit Lust die Materie, die ihm dies ermöglicht. Es gefällt ihm, sie anzuhäufen, und „darin zu schwimmen“ wie Dagobert Duck. „Man kann ja schließlich nie wissen, wofür man es noch braucht“, denkt er wohl, und kein Geld zu haben bedeutet für ihn eine starke Beeinträchtigung. Geldmangel verhindert schließlich nicht nur den Lebensgenuss, sondern verunmöglicht auch die Erfüllung eines anderen wichtigen Bedürfnisses – desjenigen nach Sicherheit.

Als Erdzeichen ist der Stier nämlich langsam in seinen Reaktionen und als so genanntes fixes Zeichen häufig auch nicht besonders flexibel. Uneinschätzbare, plötzliche Veränderungen sind für ihn schwierig und er fühlt sich durch sie leicht überfordert. Mit einem „Sicherheitspolster“ aus Materie, auf den er im Notfall zurückgreifen kann, geht es ihm daher wesentlich besser. Er kann  sich dann geruhsam zurücklehnen, die schnelle Welt an sich vorbeiziehen lassen, und sich seine Reaktionen genau überlegen.

Überlegt geht er auch vor, wenn es darum geht, Ziele zu erreichen. Schritt für Schritt, ohne Eile und erst nach reiflicher Überlegung wird er auf sie zugehen. Hindernisse fegt er nicht hinweg, wie es die Feuerzeichen tun würden, sondern er bearbeitet sie unbeirrbar und so lange, bis sie seiner Beharrlichkeit weichen. Und an Beharrlichkeit – um nicht zu sagen – Sturheit, hat er eine ganze Menge aufzuweisen. Wenn andere schon längst „die Flinte ins Korn“ geworfen haben, ist er immer noch an einer Sache dran. Er sitzt die Dinge aus und gewinnt damit am Ende. Ist er mit dem Ergebnis zufrieden, genießt er es zunächst einmal ausgiebig, bevor er sich etwas Neues vornimmt.

Ist er mit dem Ärger eines Mitmenschen konfrontiert, so wird er selten mit Aggression antworten. Lieber „mauert“ er, d.h. er reagiert einfach nicht, und lässt den anderen so lange in aller Seelenruhe gegen diese Mauer laufen, bis diesem die Energie ausgeht. Um einen Stier zu reizen, muss man schon viel unternehmen, denn er ist äußerst langmütig. Kommt er jedoch einmal in Fahrt, so ist seiner geballten Kraft – vergleichbar einem Erdrutsch – kaum zu entgehen.

Da Venus als Planet diesem Zeichen zugeordnet ist, weiß der Stier allerdings gepflegte Umgangsformen zu schätzen. Er lässt sich auch von anderen Äußerlichkeiten, wie exquisiter Kleidung oder luxuriösen Statussymbolen beeindrucken.

Generell sind Stiere verträglich und kommen mit ihren Mitmenschen gut aus. Sie fügen sich gut in Gruppen ein, versammeln gern Menschen um sich und machen es sich und ihnen gemütlich, wofür sie auch geschätzt werden. Sie verströmen Wärme und bekommen Wärme zurück. Sie würden für ihre Freunde viel tun, sich dabei aber nie wirklich verausgaben, denn sie achten immer darauf, nie mehr in den Spielautomaten des Lebens hineinzustecken, als sie herausbekommen können. Es ist so eine Art Gegengeschäft und solange es funktioniert, sind sie glücklich.

Auch zukünftige Partner wählen sie nicht nur aufgrund ihres Äußeren und ihres gesellschaftlichen Status, sondern nach dem Gesichtspunkt ihrer potentiellen Nützlichkeit für das eigene Leben. Haben sie einmal gewählt, sind sie in der Regel treu und loyal. Sie halten verlässlich ein, was sie versprochen haben, und sind darauf auch stolz.

Durch ihre innere Ruhe und Beständigkeit wirken sie auch auf andere stabilisierend. Sie sind Menschen zum Anfassen: praktisch, lebenstüchtig, partnerschaftlich. Sie sind in ihrem Element, wenn sie ihre Schäfchen ins Trockene gebracht haben und sich nichts mehr bewegt.

Allerdings bekommen sie sehr bald ein Problem, wenn etwas ihre wohlgeordnete Welt durcheinander bringt, wenn der Lebenssturm Fenster und Türen aufreißt, jemand aus der warmen, freundschaftlichen Höhle ausbricht, die materielle Sicherheit ins Wanken gerät, der Zaun, den sie um ihr Leben errichtet haben, einstürzt. Dann sind sie plötzlich mit Leere konfrontiert, mit Verlust, Loslassenmüssen, Alleinsein – und davor haben sie die größte Angst.

Sie neigen dann zum krampfhaften Festhalten am Vertrauten und Gewohnten, reagieren unglaublich eifersüchtig – schließlich sind ja die Gefühle und die Zeit eines anderen ebenso ihr Besitz wie alles andere, was sie sich geschaffen haben.

In solch unsicheren Situationen wären sie gezwungen, unter die Oberfläche der warmen, sicheren Decke zu schauen, um herauszufinden, wer sie wirklich sind, ungeschützt von alldem, was sie so gerne um sich herum ansammeln, um es dann mit einem hohen Zaun zu umgeben. Doch da ihnen dies häufig zu bedrohlich erscheint, klammern sie lieber und halten auch an Beziehungen fest, die längst nicht mehr funktionieren. Selbsterkenntnis ist für sie kein herausragendes Thema.

Aus Sicht der esoterischen Astrologie bedürfen die spirituellen Archetypen bzw. die Ideen des Widders im Stier der emotionalen und materiellen Manifestation. Diese Ideen benötigen physische Körper oder „Tempel“, in denen sie sich verankern beziehungsweise materialisieren können. Diese Körper werden im Stier zur Verfügung gestellt, wobei aus der Kollision von Gegensätzen Harmonie und Schönheit geschaffen werden.

Unsere Werte bestimmen über unser Streben und unsere Wünsche im Leben. Werte sind das, wonach wir die Dinge beurteilen und das Zeichen Stier regiert auch den Wertmechanismus. Geld ist der physische Tauschmechanismus der materiellen Welt. Daher ist unsere Einschätzung des Geldes bestimmend für alle materiellen Werte und für das Leben, das wir in der materiellen Welt führen.

Wie wir die materiellen Kräfte bewerten und anwenden, entscheidet über wahre Harmonie und Schönheit in den Beziehungen von Einzelmenschen, Gruppen, Nationen und dem Kollektiv. Emotionale, sexuelle und finanzielle Wünsche sind äußerst komplexe Dinge, die von vielen Faktoren beeinflusst werden, wie etwa Erziehung, persönlichen Ängsten und Bedürfnissen.

Der Stier setzt sich vor allem mit der Frage nach dem Zweck des Geldes, nach dem Umgang damit und mit daraus entstehenden Konflikten auseinander. Er beschäftigt sich aber auch mit den Emotionen und der Sexualität, sowie in weiterer Folge mit der Frage, wie der Göttliche Plan in der materiellen Welt zum Ausdruck gebracht werden kann.

In diesem Zeichen besteht eine sehr pragmatische und stark erdgebundene Lebenseinstellung, aber eben auch eine starke Bindung an das Materielle. Höheres Streben und das Haften an materiellen Wünschen sind die von diesem Zeichen intensiv erfahrenen Dualitäten.

Die große Gabe des Stiers ist das Darbieten und Erbauen materieller Formen, die die mentalen Keime des Widders aufnehmen können. Seine schlechteste Eigenschaft ist Eigensinn, die Schattenseite konzentrierter Strebsamkeit.

Mit Venus als dem Zeichen zugeordneter Planet fallen Stier-Menschen oft auf materielle oder objektive Schönheit herein und sehen nicht, dass die äußere Form nur der Tempel des subjektiven Bewusstseins ist. Sie müssen jedoch die materielle Welt für die Verankerung, Beherbergung und Verschönerung spiritueller Ideen verwenden, ohne diesen Formen zu verfallen.

Für das Erreichen wahrer Harmonie und Schönheit sind auch Intelligenz und Wissen notwendig und mit Venus, dem heiligen Planeten der intelligenten Liebe, als Herrscherin, muss der Stier Arbeit, Finanzen, materielle Güter, Partnerschaften sowie mentale, emotionale und physisch-kreative Energien einsetzen, um die Materie zu heiligen, dem Geist zu dienen und den Göttlichen Plan zu verwirklichen.

(Quelle für die Abschnitte über esoterische Astrologie: Errol Weiner „Der Pfad der Seele im Horoskop“)

© Margot Handler
   www.amyris.at

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