Dienstag, 15. Mai 2012

ZWILLINGE – ZEIT DER LEICHTIGKEIT Die Qualität der Sternzeichen im Jahreslauf


Zwei Gesichter hat der Frühsommer: einmal Regen, Wind und Kälte, dann wieder Sonnenschein und Hitze. Kaum glaubt man sich in der schönen Jahreszeit angekommen, wird es wieder kalt und es schüttet „mit Schaffeln“. Kaum hat man sich wieder wärmer angezogen, erscheint die Sonne am Himmel. Es ist, als ob sich der „Wettergott“ nicht entscheiden könnte.

Hat er sich dann endlich entschieden, unserer Sehnsucht entgegen zu kommen, zeigt er sich aber von seiner angenehmsten Seite: die Luft ist nach dem Regen frisch und lau und trägt die Düfte von frisch geschnittenem Gras mit sich, die Wärme ist noch im Wohlfühlbereich. Wer kann, fährt bereits jetzt auf Urlaub. Wer zuhause bleibt, setzt in der Freizeit seine Haut im Bad oder im Garten der Sonne aus, lässt den sanften Wind darüber streichen und die Gedanken schweifen, oder trifft sich mit Freunden zum Plaudern und Philosophieren.

So wechselhaft wie das Wetter im Frühsommer sind auch die Menschen des luftigen Sternzeichens Zwillinge (21.Mai bis 21.Juni). „Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust“ würden sie vielleicht von sich sagen (so sie überhaupt darüber nachdenken – schließlich ist es ihre Natur und für sie selbstverständlich), denn eines – wovon auch immer – ist ihnen nicht genug. Sie brauchen viele Anregungen, viele Freunde, viele PartnerInnen (mitunter auch gleichzeitig), und haben viele Interessen.

Kommunikation und geistige Auseinandersetzung ist für diese Menschen ein Hauptthema. Merkur, der „Götterbote“ (und der dem Zeichen zugeordnete Planet), spannt in diesem Zeichen seine Flügel und fliegt von hie nach da, um Informationen zu verbreiten und Menschen miteinander in Kontakt treten zu lassen. Dabei geht es nicht um tief schürfende, ernste Gespräche oder darum, sich ernsthaft auf jemanden einzulassen. Vielmehr ist Leichtigkeit die Devise: lockeres Geplauder, unverbindliche, vielfältige Kontakte, ein paar nette Worte hier, ein kleiner Gedankenaustausch dort, und weiter geht die Reise …

So wie das Element Luft überall und nirgends ist, unsichtbar, wenn sie still ist, spürbar nur, wenn sie sich bewegt, ungreifbar allemal, ist auch der im Zeichen Zwillinge geborene Mensch häufig schwer greifbar. Er ist ein „Hans-Dampf-in-allen-Gassen“, ständig plaudernd, lernend, denkend, geistig und auch körperlich in Bewegung – wie ein bunter Schmetterling, der von Blume zu Blume fliegt, ein bisschen Nektar „abstaubt“ und schon wieder auf der Suche ist nach etwas Neuem, das ihn interessieren könnte.

Dabei trägt er natürlich den „Nektar“ weiter, erzählt dem nächst Besten von dem letzten faszinierenden Buch, das er gelesen hat, zitiert womöglich zeilenlang daraus, philosophiert mit jedem, der ihm begegnet, über Politik, das neueste Theaterstück, die Menschheit, das Leben, Gott und die Welt.

Die Laune des Augenblicks bestimmt seine Haltung; daher ist seine Persönlichkeit so ambivalent. Abwechslung ist das Salz des Lebens, findet er, und wenn die Dinge nicht so laufen, wie er will, verliert er schnell das Interesse. Der Zustand stets gespannter Aufmerksamkeit lässt bei ihm keine geistige oder körperliche Ruhe aufkommen. In schwierigen Situationen verliert er daher selten den Überblick, und seine Findigkeit entdeckt immer neue Lösungsmöglichkeiten.

Worte und Ideengebäude sind für den Zwillingsmenschen lebensnotwendig. Sie sind der Rahmen für seine Unternehmungen. Worte sind Rettungsanker oder Sicherungen, während die Gedanken beständig von einem Punkt zum anderen springen. Seine Gedankengänge sind jedoch mitunter so hoch intellektuell, die Sprache so abgehoben und kompliziert, dass etwas weniger luftige Zeitgenossen den sprichwörtlichen „Knopf im Hirn“ bekommen und abschalten, weil sie absolut nichts vom Inhalt des Vorgetragenen verstehen.

Die Redegewandtheit des Zwillings und seine Fähigkeit zu vermitteln sind jedenfalls legendär. Er dürstet nach Wissen und ist begierig, zu lernen. Seine Erfindungsgabe und Vorstellungskraft befähigen ihn zu schriftstellerischer oder journalistischer Tätigkeit und zur Weitergabe von Wissen, sein Kommunikationstalent zu einer Tätigkeit im Bereich Handel und Verkauf. Auch die Clubbings müssen wohl von einem Zwilling erfunden worden sein. 

Menschen dieses Zeichens erfreuen sich meist größter Beliebtheit, da sie eine brillante Unterhaltung pflegen, fröhlich, gesellig und zuvorkommend sind und Feingefühl besitzen. Sie sind von einer unersättlichen Neugier und stets auf der Suche nach persönlicher geistiger Sicherheit inmitten ihrer stets wechselnden Erfahrungen. Sie lieben das Reisen (vor allem spontan und ungeplant) und den Tapetenwechsel. Sie schätzen es nicht, an einen bestimmten Ort oder eine bestimmte Person gebunden zu sein, pflegen eher die „Zwischenlandung“ als dass sie sich irgendwo häuslich niederlassen. Ihre Häuslichkeit lässt daher auch einiges zu wünschen übrig.

Zwillinge sind die Nonkonformisten des Tierkreises. Sie müssen ihr Anderssein pflegen (was sich oft in exzentrischer Kleidung ausdrückt) und sich von Ihrer Umwelt unterscheiden. Sie empfinden, dass sie sich – sollen ihre Fähigkeiten zur vollen Entfaltung kommen – aus jeder nur möglichen Abhängigkeit lösen müssen. Sie lehnen sich gegen alles Festgefahrene auf, wobei sie häufig Regeln verletzen und sich auch Behörden widersetzen. Sie lassen sich ihre Individualität von nichts und niemandem nehmen. Sie werden niemals etwas unternehmen, nur weil jemand es will oder eine Konvention es so vorschreibt.

Als Kinder sind sie so charmant und einfallsreich, dass Eltern und Erzieher häufig vor ihren Fehlern beide Augen zudrücken. Sind sie einmal erwachsen, müssen sie aus eigener Willenskraft Disziplin aufbringen. Gelingt ihnen dies, so erwächst daraus eine große schöpferische Kraft und Originalität. Mit zunehmendem Alter gelangen sie auch zur Erkenntnis, dass es trotz aller Unkonventionalität ohne Zusammenarbeit keine Selbsterfüllung geben kann – so wie die Luftzeichen allgemein den Einzelnen erkennen lassen, dass sein Schicksal mit dem der ganzen Menschheit verbunden ist.

Aus esoterischer Sicht kommen die archetypischen Impulse des Widders von der emotionalen Ebene des Strebens und Verlangens (Stier) herab in den ätherischen Körper der Zwillinge. Dieser stellt den Entwurf oder die „Blaupause“ für den dichten physischen Körper alles Geschaffenen dar, der sich schließlich im nachfolgenden Zeichen Krebs manifestiert.

Der Ätherkörper ist sozusagen das Interkommunikations-System der Schöpfung und auch der Mittler der Polaritäten von Geist, Denkvermögen, Emotionen und physischem Körper. Er empfängt, transformiert und verteilt Energien innerhalb und außerhalb des physischen Körpers der Schöpfung. Das Zeichen Zwillinge regiert alle Polaritäten – wie z.B. Geist und Materie, Seele und Persönlichkeit, Yin und Yang etc. – und deren Synthese.

Angehörige dieses Zeichens pendeln zwischen den Gegensätzen hin und her, denn es ist ihre Aufgabe, die Polaritäten zu erfahren und an deren Vereinigung oder Integration zu einem einheitlichen Ganzen zu arbeiten. Liebe und Intuition sind die Eigenschaften, die sie brauchen, um die Polaritäten zur Einheit zu verschmelzen.

Das Zeichen Zwillinge stellt u.a. die Verbindung zwischen Niederem und Höherem Denken her. Es heißt, daß jedes Jahr zur Zeit des Zwillings-Vollmonds Christus die Menschheit segnet. Da das Zeichen Zwillinge die menschliche Evolution regiert, ist es auch direkt mit Christus verbunden, der an der Spitze der Menschheit steht.

Die Zwillinge sind ein bewegliches Zeichen mit großer Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Gaben der Zwillings-Menschen sind Flexibilität, Wandlungs- und Entwicklungsvermögen sowie die Fähigkeit, Ideen und Auffassungen zu artikulieren. Schattenseiten sind die Vergeudung mentaler, emotionaler und physischer Energie und die Neigung, sich in wenig inspirierte intellektuelle Auffassungen und Fakten zu verrennen.

Dynamische Meditation, Anpassung zwischen höherem und niederem Denken, richtiges Atmen und klare kreative Kommunikation sind nötig, um die verschiedenen Energien, die sich durch dieses Zeichen manifestieren, zu integrieren und ins Gleichgewicht zu bringen. Gelingt dies nicht, haben Zwillings-Menschen Probleme mit ihrem Denken, ihrem Nervensystem, dem Atmen und den Lungen.

Zwillingsgeborene müssen weiters darauf achten, dass Körper und Geist ab und an ruhen sollen. Ein guter Anfang wäre der Versuch, Hände und Füße ruhig zu halten und langsam zu essen. Eine solche Übung würde ihnen helfen, sich auch in Augenblicken des Zorns oder größter seelischer Spannung zu beherrschen.

(Quelle für die Abschnitte über esoterische Astrologie: Errol Weiner „Der Pfad der Seele im Horoskop“)

© Margot Handler
  
www.amyris.at

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