Zwei Gesichter hat der Frühsommer: einmal Regen,
Wind und Kälte, dann wieder Sonnenschein und Hitze. Kaum glaubt man sich in der
schönen Jahreszeit angekommen, wird es wieder kalt und es schüttet „mit
Schaffeln“. Kaum hat man sich wieder wärmer angezogen, erscheint die Sonne am
Himmel. Es ist, als ob sich der „Wettergott“ nicht entscheiden könnte.
Hat er sich dann endlich entschieden, unserer
Sehnsucht entgegen zu kommen, zeigt er sich aber von seiner angenehmsten Seite:
die Luft ist nach dem Regen frisch und lau und trägt die Düfte von frisch
geschnittenem Gras mit sich, die Wärme ist noch im Wohlfühlbereich. Wer kann,
fährt bereits jetzt auf Urlaub. Wer zuhause bleibt, setzt in der Freizeit seine
Haut im Bad oder im Garten der Sonne aus, lässt den sanften Wind darüber
streichen und die Gedanken schweifen, oder trifft sich mit Freunden zum
Plaudern und Philosophieren.
So wechselhaft wie das Wetter im Frühsommer sind auch
die Menschen des luftigen Sternzeichens Zwillinge (21.Mai bis 21.Juni). „Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust“
würden sie vielleicht von sich sagen (so sie überhaupt darüber nachdenken –
schließlich ist es ihre Natur und für sie selbstverständlich), denn eines –
wovon auch immer – ist ihnen nicht genug. Sie brauchen viele Anregungen, viele
Freunde, viele PartnerInnen (mitunter auch gleichzeitig), und haben viele
Interessen.
Kommunikation
und geistige Auseinandersetzung ist für diese Menschen ein Hauptthema. Merkur, der
„Götterbote“ (und der dem Zeichen zugeordnete Planet), spannt in diesem Zeichen
seine Flügel und fliegt von hie nach da, um Informationen zu verbreiten und
Menschen miteinander in Kontakt treten zu lassen. Dabei geht es nicht um tief schürfende,
ernste Gespräche oder darum, sich ernsthaft auf jemanden einzulassen. Vielmehr ist Leichtigkeit die Devise: lockeres
Geplauder, unverbindliche, vielfältige Kontakte, ein paar nette Worte hier, ein
kleiner Gedankenaustausch dort, und weiter geht die Reise …
So wie das Element Luft überall und nirgends ist,
unsichtbar, wenn sie still ist, spürbar nur, wenn sie sich bewegt, ungreifbar
allemal, ist auch der im Zeichen Zwillinge geborene Mensch häufig schwer greifbar. Er ist ein „Hans-Dampf-in-allen-Gassen“, ständig plaudernd,
lernend, denkend, geistig und auch körperlich in Bewegung – wie ein bunter
Schmetterling, der von Blume zu Blume fliegt, ein bisschen Nektar „abstaubt“
und schon wieder auf der Suche ist nach etwas Neuem, das ihn interessieren könnte.
Dabei trägt er natürlich den „Nektar“ weiter,
erzählt dem nächst Besten von dem letzten faszinierenden Buch, das er gelesen
hat, zitiert womöglich zeilenlang daraus, philosophiert mit jedem, der ihm
begegnet, über Politik, das neueste Theaterstück, die Menschheit, das Leben,
Gott und die Welt.
Die Laune
des Augenblicks bestimmt seine Haltung; daher ist seine Persönlichkeit so
ambivalent. Abwechslung ist das Salz des Lebens, findet er, und wenn die Dinge
nicht so laufen, wie er will, verliert er schnell das Interesse. Der Zustand
stets gespannter Aufmerksamkeit lässt bei ihm keine geistige oder körperliche
Ruhe aufkommen. In schwierigen Situationen verliert er daher selten den
Überblick, und seine Findigkeit
entdeckt immer neue Lösungsmöglichkeiten.
Worte und Ideengebäude sind für den
Zwillingsmenschen lebensnotwendig. Sie sind der Rahmen für seine
Unternehmungen. Worte sind Rettungsanker oder Sicherungen, während die Gedanken
beständig von einem Punkt zum anderen springen. Seine Gedankengänge sind jedoch
mitunter so hoch intellektuell, die
Sprache so abgehoben und kompliziert, dass etwas weniger luftige Zeitgenossen
den sprichwörtlichen „Knopf im Hirn“ bekommen und abschalten, weil sie absolut
nichts vom Inhalt des Vorgetragenen verstehen.
Die Redegewandtheit
des Zwillings und seine Fähigkeit zu vermitteln sind jedenfalls legendär. Er
dürstet nach Wissen und ist begierig, zu lernen. Seine Erfindungsgabe und
Vorstellungskraft befähigen ihn zu schriftstellerischer oder journalistischer
Tätigkeit und zur Weitergabe von Wissen, sein Kommunikationstalent zu einer
Tätigkeit im Bereich Handel und Verkauf. Auch die Clubbings müssen wohl von
einem Zwilling erfunden worden sein.
Menschen dieses Zeichens erfreuen sich meist größter
Beliebtheit, da sie eine brillante Unterhaltung pflegen, fröhlich, gesellig und
zuvorkommend sind und Feingefühl besitzen. Sie sind von einer unersättlichen Neugier und stets auf
der Suche nach persönlicher geistiger Sicherheit inmitten ihrer stets
wechselnden Erfahrungen. Sie lieben das Reisen (vor allem spontan und
ungeplant) und den Tapetenwechsel. Sie schätzen es nicht, an einen bestimmten
Ort oder eine bestimmte Person gebunden zu sein, pflegen eher die
„Zwischenlandung“ als dass sie sich irgendwo häuslich niederlassen. Ihre Häuslichkeit
lässt daher auch einiges zu wünschen übrig.
Zwillinge sind die Nonkonformisten des Tierkreises. Sie müssen ihr Anderssein pflegen (was
sich oft in exzentrischer Kleidung ausdrückt) und sich von Ihrer Umwelt
unterscheiden. Sie empfinden, dass sie sich – sollen ihre Fähigkeiten zur
vollen Entfaltung kommen – aus jeder nur möglichen Abhängigkeit lösen müssen.
Sie lehnen sich gegen alles Festgefahrene auf, wobei sie häufig Regeln
verletzen und sich auch Behörden widersetzen. Sie lassen sich ihre Individualität
von nichts und niemandem nehmen. Sie werden niemals etwas unternehmen, nur weil
jemand es will oder eine Konvention es so vorschreibt.
Als Kinder sind sie so charmant und einfallsreich,
dass Eltern und Erzieher häufig vor ihren Fehlern beide Augen zudrücken. Sind
sie einmal erwachsen, müssen sie aus eigener Willenskraft Disziplin aufbringen.
Gelingt ihnen dies, so erwächst daraus eine große schöpferische Kraft und
Originalität. Mit zunehmendem Alter gelangen sie auch zur Erkenntnis, dass es trotz
aller Unkonventionalität ohne Zusammenarbeit keine Selbsterfüllung geben kann –
so wie die Luftzeichen allgemein den Einzelnen erkennen lassen, dass sein
Schicksal mit dem der ganzen Menschheit verbunden ist.
Aus esoterischer Sicht kommen die archetypischen
Impulse des Widders von der emotionalen Ebene des Strebens und Verlangens
(Stier) herab in den ätherischen Körper der Zwillinge. Dieser stellt den
Entwurf oder die „Blaupause“ für den dichten physischen Körper alles Geschaffenen
dar, der sich schließlich im nachfolgenden Zeichen Krebs manifestiert.
Der Ätherkörper ist sozusagen das
Interkommunikations-System der Schöpfung und auch der Mittler der Polaritäten von
Geist, Denkvermögen, Emotionen und physischem Körper. Er empfängt, transformiert
und verteilt Energien innerhalb und außerhalb des physischen Körpers der
Schöpfung. Das Zeichen Zwillinge regiert
alle Polaritäten – wie z.B. Geist und Materie, Seele und Persönlichkeit,
Yin und Yang etc. – und deren Synthese.
Angehörige dieses Zeichens pendeln zwischen den Gegensätzen hin und her, denn es ist ihre
Aufgabe, die Polaritäten zu erfahren und an deren Vereinigung oder Integration
zu einem einheitlichen Ganzen zu arbeiten. Liebe und Intuition sind die
Eigenschaften, die sie brauchen, um die Polaritäten zur Einheit zu verschmelzen.
Das Zeichen Zwillinge stellt u.a. die Verbindung
zwischen Niederem und Höherem Denken her. Es heißt, daß jedes Jahr zur Zeit des
Zwillings-Vollmonds Christus die Menschheit segnet. Da das Zeichen Zwillinge
die menschliche Evolution regiert, ist es auch direkt mit Christus verbunden,
der an der Spitze der Menschheit steht.
Die Zwillinge sind ein bewegliches Zeichen mit
großer Flexibilität und Anpassungsfähigkeit. Gaben der Zwillings-Menschen sind Flexibilität, Wandlungs- und
Entwicklungsvermögen sowie die Fähigkeit, Ideen und Auffassungen zu
artikulieren. Schattenseiten sind die
Vergeudung mentaler, emotionaler und physischer Energie und die Neigung, sich
in wenig inspirierte intellektuelle Auffassungen und Fakten zu verrennen.
Dynamische Meditation, Anpassung zwischen höherem
und niederem Denken, richtiges Atmen und klare kreative Kommunikation sind
nötig, um die verschiedenen Energien, die sich durch dieses Zeichen
manifestieren, zu integrieren und ins Gleichgewicht zu bringen. Gelingt dies
nicht, haben Zwillings-Menschen Probleme mit ihrem Denken, ihrem Nervensystem,
dem Atmen und den Lungen.
Zwillingsgeborene müssen weiters darauf achten, dass
Körper und Geist ab und an ruhen sollen. Ein guter Anfang wäre der Versuch,
Hände und Füße ruhig zu halten und langsam zu essen. Eine solche Übung würde
ihnen helfen, sich auch in Augenblicken des Zorns oder größter seelischer
Spannung zu beherrschen.
(Quelle für die Abschnitte über esoterische
Astrologie: Errol Weiner „Der Pfad der Seele im Horoskop“)
© Margot Handler
www.amyris.at
www.amyris.at
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen